Vor kurzem war ich zum ersten Mal in Dresden. Der Zweck dieser Reise war es, meine Freunde aus Belgien zu treffen, die einen Zwischenstopp in Dresden einlegten, bevor sie ihre Reise durch Europa fortsetzten. Da diese Stadt nicht weit von Nürnberg entfernt ist, habe ich beschlossen, mich dort mit ihnen zu treffen. Nachdem sie gegangen waren, nutzte ich die Gelegenheit, um mich auch mit einem anderen Freund seit langem wieder zu treffen.
Zum Glück hat er mich hierzu in seine Wohnung eingeladen, um mir die Besonderheiten seiner Wohnung vorzustellen. Er ist tatsächlich der einzige, der mir das Konzept von “Tiny houses” vorgestellt hat. Tiny houses konzentrieren sich darauf, den Wohnraum effizient zu nutzen, die Kosten für Grundstück und Raum zu senken, das Leben zu entmüllen und zu entspannen, Dinge loszuwerden, die man nicht benötigt, und qualitativ hochwertige Produkte zu kaufen, die lange halten. Um den Wohnraum zu maximieren, können Tiny house-Besitzer sehr gut über den Tellerrand hinaus schauen, quer denken um bekannte und bewährte Konzepte zu kombinieren und ihre eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Michael, der Besitzer dieser Wohnung, hat kein tiny house gebaut, da er lieber in einer Wohnung wohnen möchte. Trotzdem konnte er sich nicht zurückhalten, einige Wände einzureißen, seine eigenen Möbel nach Maß zu bauen und ein völlig einzigartiges Wohnerlebnis zu schaffen. Dabei plante er alles so detailliert, dass er fast kein Material verschwendete, was diesen Prozess umweltfreundlich und kosteneffizient machte. Sehr beeindruckend! Noch beeindruckender ist die Erfindung eigener Konzepte, die er in seiner Recherche zuvor noch nie gesehen hat. Ich werde das anhand des folgenden Übersichtsbilds seiner Küche skizzieren. (Transformierbare Elemente werden als durchsichtige Überlagerungen dargestellt.)
Er baute einen klappbaren Esstisch mit einem Klappstuhl an der Seite. An sich ist das nichts Besonderes, aber das bisherige Konzept, mit zwei Händen seinen Tisch aufklappen zu müssen, gefiel ihm nicht. Daher baute er seinen eigenen maßgeschneiderten Tisch, der mit einer Handbewegung geöffnet und geschlossen und werden kann und dabei einzurasten; der Stuhl natürlich auch. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches kann eine zweite Person gegenüber auf einer Holzkiste sitzen, die gleichzeitig auch als Stauraum dient.
Auf der rechten Seite sind alle seine unteren Schubladen seine eigene Erfindung: Er kann sie herausziehen, das vordere Brett mit einer Handbewegung hochklappen, um darauf zu stehen und zu den höher gebauten Wandregalen zu gelangen. Auf diese Weise kann er die Nutzung des vertikalen Raums maximieren. Andernfalls wäre er zu klein, um ihn zu erreichen. Er musste diese Schubladen so bauen, dass sie trotz seines gesamten Körpergewichts nicht von der Führungsschiene abrutschen oder -brechen. (Er wiegt nicht viel, aber es hat auch mich ausgehalten).